Über Immobilienmakler wird oft geschimpft.

 „Einmal Tür aufschließen und dafür eine dicke Provision kassieren." So denken viele. Sie liegen falsch. Denn wer sich mit der Materie befasst, weiß dass hinter jedem Haus- und Wohnungsverkauf eine Menge Zeit und Arbeit – und im Idealfall auch Herzblut steckt. Von der Akquise der Objekte über die professionelle Exposéerstellung bis hin zur Besorgung der Grundbuchauszüge: ein Makler erledigt viele Arbeiten, die ein Laie von außen schlichtweg nicht sieht. Dazu gehört nicht nur die Beschaffung eines Energieausweises, zahlreiche Besichtigungstermine sowie die Korrespondenz mit Interessenten, Notar und Verkäufer – es geht um die Gesamtleistung, die erbracht werden muss, damit alle Parteien zufrieden sind. Denn nur dann hat der Immobilienmakler seine Arbeit auch gut wirklich gemacht.

Ein guter Makler nimmt Mieter, Käufer und Verkäufer die Arbeit ab – und das nicht nur durch die Erledigung des Papierkrams. Es ist eine herausfordernde Arbeit, die im Alltag nicht immer einfach ist. Wohnen bedeutet Emotionen und hinter jeder Immobilienveräußerung steht eine menschliche Geschichte. Das muss nicht immer eine Trennung oder eine Veränderung im Arbeitsverhältnis sein, es kann ganz unspektakulär, es kann aber auch hochdramatisch sein. In den meisten Fällen ist der Makler die Schnittstelle, der alles zur Zufriedenheit aller Beteiligten regelt. Um das gut zu machen, gehört eine Menge an Fachwissen und an Erfahrung dazu.

Fernsehsendungen wie „Mieten, Kaufen, Wohnen" zeigen das Berufsbild eines Maklers, das es so in der Realität nicht gibt. Die Dialoge sind vorgegeben, die angeblichen „Interessenten" sind bezahlte Schauspieler – die Sendung ist reine Fiktion, erfundene Unterhaltung mit Werbeblöcken, nichts anderes.

Jeder Makler trägt eine hohe Verantwortung. Wenn etwas bei der Veräußerung schiefläuft, kann er haftbar gemacht werden. Er ist nicht nur Ansprechpartner und Schnittstelle, sondern oft auch Gutachter und Ratgeber. Es ist ein wunderbarer Beruf mit breitem und interessantem Spektrum, denn es geht um Sachwerte und gleichzeitig um Menschen. Und wenn man ihn gut macht, dann wird dieser Beruf auch gut honoriert. Aber ungerechtfertigt ist die Bezahlung für seriöse Makler nicht.

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